Oberursel: Einblicke in Ausbildung künftigen Kita-Personals
Sie haben Regie geführt und es mit ihrem Film in die Endausscheidung geschafft: Dominique Wehn (v.l.), Joschua Deguzmankruber, Emma Gladis, Lena Becker, Tamara Ruppert, Laura Lino und Hanna Dobberan sind alle Schüler der Ketteler-La Roche-Schule und ihr Lehrer Andreas Hett. © nni
Taunus-Zeitung vom 22.06.2024, Nina Fachinger
Die Ketteler-La Roche-Schüler sind beim Filmwettbewerb des Hessischen Rundfunks erfolgreich.
Oberursel -20 angehende Erzieherinnen und Erzieher der Ketteler-La Roche- Schule Oberursel haben über Monate einen Film über ihre Schule gedreht – das meiste Material mit eigenen Handys – und auch außerhalb des Unterrichts viel Zeit in ein Filmprojekt investiert. „Wir hätten uns manchmal fast die Köpfe eingeschlagen“, sagt Dominique Wehn. Doch am Ende sind die Schüler in dieser intensiven Zeit zusammengewachsen, betonen sie. „Wir mussten uns erstmal finden, in Kleingruppen aufteilen und dann hatten wir das gemeinsame Ziel vor Augen“, sagt Hanna Dobberan. Und auch ihr Lehrer Andreas Hett musste erst durch die Schulleitung überzeugt werden. „Die Anfrage kam schon öfter, aber ich hatte nie Lust dazu, weil es ein enormen Aufwand bedeutet“, sagt Filmemacher Hett. Er hat einen Lehrauftrag zum Thema Medien. Der Zufall wollte es, dass die Klasse sowieso gerade an einem Schulfilm arbeitete und die Schüler sich dafür begeistern konnten, am Wettbewerb „Meine Ausbildung – Du führst Regie!“ teilzunehmen.
Ihre Mühen wurden belohnt: Das Erzieher U1- Filmteam hat es in die Endausscheidung des Wettbewerbs des Hessischen Rundfunks (hr) geschafft (U1 steht für Unterstufen-Klasse). Damit haben die 14 Schülerinnen und 6 Schüler im Alter von 19 bis 30 Jahren, die alle in Vollzeit studieren, auf jeden Fall die Ausstrahlung ihres siebenminütigen Films im Fernsehen gewonnen. Außerdem wird ihr Film nach der Preisverleihung auf hr.de/meineausbildung online gestellt.
Ob es zum Gewinn eines der sieben Geldpreise gereicht hat (es gibt zwischen 500 und 5000 Euro Preisgeld) und wenn ja, in welcher Kategorie die Schüler gewonnen haben, das erfahren sie am Donnerstag, 11. Juli, um 11 Uhr, bei der Preisverleihung im Hessischen Rundfunk. Kleiner Wehrmutstropfen: Pro Team kann nur eine Delegation von maximal 7 Schülern plus ihr Lehrer an der Preisverleihung teilnehmen.
Doch es war nicht nur ein Projekt der Klasse U1, sondern der ganzen Schule. Denn im Film kommen auch andere Studenten und Lehrer zu Wort. Man erfährt nicht nur, wie man die Schule mit verschiedenen Verkehrsmitteln erreicht, sondern auch, dass sie mitten im Wald liegt. Die Drohnen-Aufnahmen, die das Schulgelände von oben zeigen, hatte Hett noch in seinem Archiv. Der Kunsttherapeut betont: „Die Klasse hat es geschafft, ein Bild der Schule zu erhalten.“ Denn nächstes Jahr schon soll die private Fachschule der St. Hildegard- Schulgesellschaft mit Sitz in Limburg in ihren Neubau nach Weißkirchen umziehen.
Die Schüler haben in den vergangenen Monaten ihre Medienkompetenz erweitert. Interessant war für Hett auch, dass die Hälfte der Klasse selbst nicht vor die Kamera wollte. Auch darüber wurde im Unterricht gesprochen, aber vor allem wurde natürlich am Film gearbeitet. Und dann wurde gefilmt, was das Zeug hält. „Wir haben gelernt wie lange ein Film sein muss, dass er auf den PC passt“, sagt Lena Becker. „Wir haben verschiedene Einstellungen ausprobiert und Sachen mehrfach gedreht, weil sie die falsche Auflösung hatten“, sagt Laura Lino. Geschnitten wurde das Handymaterial gemeinsam, genauer gesagt hat Hett dort Schnitte gesetzt, wo es auch den Schülern sinnvoll erschien. Dafür wurden die Videos mit Beamer an die Wand geworfen. Dafür standen drei Unterrichtsstunden in der Woche zur Verfügung.
Als Team zusammengerauft
Neben Schülern und Lehrern lernen die Zuschauer des Films auch ein wenig den Unterricht an der Ketteler-La Roche- Schule kennen. Immer wieder ist eine witzige Theaterszene zu sehen. „Sie ist spontan entstanden als der Unterricht einmal ausgefallen ist“, sagt Laura. „Wir haben Sachen ausprobiert, es war lustig. Eigentlich hätten wir noch einen Film mit Outtakes drehen müssen, weil da haben wir am meisten gelacht.“
Hätten sie nicht die Vorgabe von sieben Minuten Filmlänge gehabt, der Film wäre 30 Minuten lang geworden, ist sich die Klasse einig. Sich so zu fokussieren, im Team zusammen etwas zu schaffen, das haben alle verinnerlichte, betont Hett. Und Dominique Wehn ergänzt: „Wir waren wie Rädchen in einem Uhrwerk, alles hat ineinander gegriffen.“
Preisverleihung live verfolgen. Die Preisverleihung am 11. Juli wird per Livestream übertragen:
https://1.ard.de/meine_ausbildung.