Kunsttherapie mit alten Menschen
Seit 1997 arbeite ich künstlerisch-therapeutisch mit alten Menschen – mit und ohne Demenz. Dies im Schwerpunkt in der stationären Pflege von Senioreneinrichtungen im Hochtaunuskreis und Frankfurt/M. Aber auch zuhause Vorort in der vertrauten Umgebeung. Dies meist in Zusammenarbeit mit Fachärzten, die meine Arbeit weiter empfehlen.
„Die Werkzeuge des Geistes werden zu Ballast, wenn die Umgebung, die sie notwendig gemacht hat, nicht mehr existiert.“
Henri Bergson
Henri Bergsons Aussage steht für das Extrakt meiner langjährigen Arbeit in der Kunsttherapie mit alten Menschen und gibt treffend die Situation eines alten Menschen in der stationären Pflege wieder, egal ob dementiell erkrankt oder nicht. Aber so wie jede Krankheit nicht 100-prozentig ist, liegen im Komplementären jeder Krankheit auch immer gesunde Anteile. Diese zu stützen und für die betroffene Person erfahrbar und sinnlich greifbar werden zu lassen, ist für mich die Aufgabe der Kunsttherapie.
Kunsttherapie und Alter
- Die klientenzentrierte Kunsttherapie (nachfolgend "KT" genannt) beruht auf dem humanistischen, psychologischen und personenzentrierten Konzept von Carl Rogers. Im Mittelpunkt der KT steht die Beziehung von Klient zu Therapeut.
- Im Alltag alter und verwirrter, dementiell erkrankter Menschen bietet die Kunsttherapie die Möglichkeit, die Welt zu erkunden, zu gestalten und sinnhaft zu deuten. Neben dem Rückblick auf das Gute und Schlechte im Leben wird durch die KT auch die momentane Befindlichkeit bewältigt. Die Kunsttherapie ermöglicht eine qualifizierte und in der Praxis erprobte und erfahrene Demenzarbeit, die die erkrankten Klienten individuell auf ihren noch vorhandenen Fähigkeiten erreicht. Sprache allein reicht oft nicht aus, das auszudrücken, was einen dementiell erkrankten Menschen bewegt
- Zugang zu eigenen, kreativen Ausdrucksmöglichkeiten, sinnliche Förderung und Stabilisierung vorhandener physischer, emotionaler und kognitiver Ressourcen
- Erhalt sozialer Kompetzen über die künstlerische Arbeit
- Künstlerisch, therapeutische Bearbeitung biographischer Lebensabschnitte
- Integration in den Heimalltag
- Es gibt keine künstlerischen Vorgaben, noch werden künstlerische Fähigkeiten voraussetzt. Die KT ist ein aufsuchendes Angebot und beginnt in Form eines Vertrauen schaffenden Gespräches.
- Kleingruppenarbeit max. 5 Personen und Einzelsitzungen. Aufnahme einer dementiellen Erkrankung durch einen "Minimental Test", wenn gewünscht.
Angebot Kunsttherapie
- Kostenlose Beratung und Vorstellung der Kunsttherapie in Ihrer Institution.
- Gruppenangebot, 1,5 bzw. 2 Stunden, max. 5 Klienten. Sinnvollerweise wird ein Termin pro Woche eingerichtet.
- Einzelangebot: 50 Minuten
- Darüber hinaus bietet sich die Kunsttherapie als Informationsmedium einer in der Einrichtung durchgeführten qualifizierten und professionellen Demenzarbeit an - z.B. auch über Ausstellungen.
- Gruppenangebot: Die Mindestteilnehmerzahl für privat organisierte Gruppen beträgt 3 Personen (max. 5 Personen). Dauer des Termines 1 bis 1,5 Stunden.
- Einzelangebot: 50 Minuten
Fortbildung - Forschung
Seit 2006 bin ich an der Hochschule für Kunsttherapie in Nürtingen im Kontext Kunsttherapie und alte Menschen mit und ohne Demenz tätig. Seit 2010 biete ich dort Fortbildungen an. Von 2016 bis 2018 war ich dort als "Experte" wissenschaftlich tätig im Rahmen künstlerischer Demenzdiagnostik. Ebenso biete ich Fortbildungsseminare an anderen Hochschulen an, wie der University of applied Sciences in Darmstadt.
Über 25 Jahre Erfahrung aus meiner künstlerischen Arbeit mit alten Menschen, mit und ohne Demenz, die ich gerne an Ihre Mitarbeiter weitergebe sowie auch unterstütze bei der Konzeptionierung eines Kunstprojektes in Ihrer Einrichtung.